Soziale Netzwerke im Bewerbungsprozess
Mit dem weltweiten Sieg des Word-Wide-Web, hat die klassische Bewerbungsmappe fast ausgedient. Online Bewerbungen in HTML oder als PDF sind mittlerweile Standard. Die Onlinepräsenz in den sozialen Netzwerken kann sowohl für den Erfolg einer Bewerbung, als auch für eine berufliche Karriere sinnvoll eingesetzt werden.
Am Anfang dienten soziale Netzwerke zum Knüpfen von Kontakten und dem Austausch von Informationen. Texte, Bilder und Videos werden geteilt und verbreiten sich schnell im Internet. Heute werden diese Kontakte oft als Eintrittskarte ins Berufsleben genutzt. Ein Beispiel ist in Deutschland die Plattform „XING„. Hier erscheint bereits im persönlichen Profil die Berufslaufbahn mit Bild. Damit wird ganz gezielt nach Ansprechpartnern, ehemaligen Kollegen und Unternehmen gesucht. Wenn man ein interessantes Unternehmen findet, in dem Bekannte, Freunde oder ehemalige Kollegen arbeiten, dann ist die Kontaktaufnahme über diesen Weg sehr einfach. Von Personalagenturen werden solche Plattformen für die Suche nach potenziellen Jobkandidaten genutzt. Die Plattform „Linkedin“ ist die internationale Version; hier können auch Anschreiben, Lebensläufe und Präsentationen hochgeladen werden. Wer international agieren möchte, als Arbeitnehmer oder Personaler, der ist hier richtig.
„Twitter“ gehört zu den bekanntesten sozialen Medien. Hier finden sich Personen, die sich nicht persönlich kennen, aber gemeinsame Interessen haben. Vielleicht ist eine Person bei einem interessanten Unternehmen – so kann ein Kontakt entstehen. Wichtig ist, eine sachliche Meinung zu der jeweiligen beruflichen Richtung zu veröffentlichen und mit den richtigen Hashtags Aufmerksamkeit zu erreichen. Auch die Beantwortung interessanter Tweets von anderen Usern zur Interaktion ist wichtig. Es gibt hier ein Tool (http://www.twellow.com) wo direkt nach den richtigen Unternehmen gesucht werden kann; auch die dazugehörigen Twitter Konten lassen sich finden. Allerdings gibt es bei dieser Site eine Sicherheitswarnung.
„Facebook“ hat nicht den Ruf, eine Förderungsplattform für die Berufswahl zu sein. Ein „falsches“ Foto, schnell geteilt, kann im Extremfall das Ende einer Karriere bedeuten, die noch nicht einmal begonnen hat. Aber Facebook ist eine Werbeplattform, das sieht man an den vielen Profilen von Firmen und Promis. In Amerika gibt es schon „Facebook-Jobs“ als eine virtuelle Arbeitsvermittlung (seit Februar 2017) – es ist davon auszugehen, dass das auch bald im „alten“ Europa möglich ist.
Wenn man alles richtig gemacht hat, vom Bewerbungsfoto bis hin zu Lebenslauf und Zeugnissen, sollte man eines bedenken: Chefs und Personaler „googeln“ gern! Die sozialen Profile erzählen viel über die jeweilige Persönlichkeit. Hier sind Dinge zu finden, die persönlich sind und möglichst auch persönlich bleiben sollten. Infos, über Jahre gesammelt, sind immer abrufbar – zu jeder Zeit. Also besser ist es, vorher mal sich selber zu „googeln“. Vieles kann gelöscht oder durch positive Einträge korrigiert werden.